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vonChristian Böttcher
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Maus, Tastatur und Co. – Razer ist bei Gamern für seine Peripherie berühmt. Nun beugt sich der Hardware-Riese den Fanwünschen und sendet eine wichtige Botschaft.
- Die Razer Naga ist eine der beliebtesten Mäuse des US-Unternehmens.
- Mit der Left Handed-Edition setzte Razer ein wichtiges Zeichen für Inklusion – bis zum Ende der Produktion.
- Trotz geringer Nachfrage und finanziellen Einbußen feiert die MMO-Maus nun ihr Comeback.
Irvine, USA – Wer als Linkshänder im Gaming-Bereich unterwegs ist, verhungert bei der Wahl der richtigen Maus gern am ausgestreckten linken Arm. Die Auswahl ist schlicht zu gering und die Produktionsqualität in der Regel nur halbherzig. Dass es auch anders geht, bewies vor einigen Jahren die Razer Naga – eine der beliebtesten Mäuse für rechte wie linke Gamer-Hände. Doch zum Leidwesen der Community wurde die Left Handed-Edition des Verkaufsschlagers 2017 aufgrund von zu geringer Nachfrage eingestampft. Im August 2020 feiert sie jedoch ihr Comeback und wir haben mit Chris Mitchell, Head of Sales & Marketing, Core Peripheral, darüber gesprochen, was Razer zur 180°-Kehrtwende bewogen hat.
Name des Unternehmens | Razer USA Ltd. |
Technischer Support | 001 7604488997 |
Aktienkurs | 5RZ |
CEO | Min-Liang Tan (2005-) |
Gründung | 1998 (San Diego, USA) |
Zentrale | Irvine, USA |
Gründer | Min-Liang Tan, Robert Krakoff |
Razer: Naga Left-Handed Edition feiert nach Kickstarter-Katastrophe ihr Comeback
Wenn Gamer den Namen Razer hören, denken sie in der Regel zunächst an Mäuse, Tastaturen und bunte Farben. Schließlich ist das US-Unternehmen für seine Peripherie-Produkte, die besonders bei jungen Spielern angesagt sind, berühmt wie berüchtigt. Was viele jedoch nicht wissen: Razer setzt sich seit Jahren auch für all diejenigen ein, die bei der Produktion solcher Produkte gern vergessen werden: Linkshänder und anderweitig eingeschränkte Gamer auf der ganzen Welt. Zu diesem Zweck brachte das Unternehmen 2010 eine auf links gedrehte Fassung der beliebten DeathAdder auf den Markt.
Diese verfügte jedoch lediglich über zwei programmierbare Tasten und stellte die große MMO-Zielgruppe von Razer somit vor ein echtes Problem. Abhilfe schaffte 2013 die erste Naga Left-Handed Edition, eine mit zwölf Tasten ausgestattete Maus explizit für Linkshänder und MMO-Spieler entworfen. Doch der Traum der Linkshänder hielt nur knapp vier Jahre an. Aufgrund mangelnder Nachfrage, nur rund 10% der Weltbevölkerung sind schließlich Linkshänder, entschied sich Razer in 2017 dazu, die Produktion der bei Lefties beliebten Maus einzustellen – ein Schock für die Community, die sich schließlich um die letzten Exemplare der gespiegelten Razer Naga riss.
Die Hilferufe der Linkshänder verstummten jedoch keineswegs und so streckte Razer in 2018 erneut die Fühler aus. Mithilfe einer Kickstarter-Kampagne für die Razer Naga Trinity Left-Handed Edition sollte Versöhnungsarbeit bei alle Southpaws, wie Linkshänder umgangssprachlich gern genannt werden, geleistet werden. Zum Leidwesen von Razer und aller Linkshänder scheiterte das Crowdfunding-Projekt jedoch kläglich und ließ die Community im Dunkeln darüber, ob das Unternehmen mit Sitz in Irvine, Kalifornien, jemals wieder eine MMO-Maus für Linkshänder produzieren würde.
Razer: Comeback der Razer Naga Left-Handed Edition – Eine Frage der Überzeugungsarbeit
Für Head of Sales & Marketing im Bereich Core Peripherals, Chris Mitchell, sei die katastrophale Kampagne jedoch kein Grund gewesen, das Projekt komplett auf Eis zu legen. Ganz im Gegenteil: Die Linkshänder-Community habe nach dem Kickstarter mehr denn je die Rückkehr einer Razer Naga für Southpaws herbeigesehnt. Ein Wunsch, den Razer den Fans zu gern erfüllt hätte, gäbe es da nicht ein großes Problem bei der Produktion von Mäusen für Linkshänder: Sie ist finanziell ein massives Minusgeschäft. Wieso die Razer Naga Left-Handed Edition nun aber doch ihren zweiten Frühling erlebt, schilderte uns Chris Mitchell im Interview.
Dass Razer sich seit 2010 für die Rechte der Linkshänder einsetzt, sei nämlich keineswegs einem Zufall geschuldet. Sowohl Razer-Mitgründer Robert Krakoff, der das Unternehmen 1998 gemeinsam mit dem aktuellen CEO Min-Liang Tan aus dem Boden gestampft hatte als auch der Bruder von Chris Mitchell, der übrigens großen Anteil an der Realisierung der Razer DeathAdder für Linkshänder nahm, sind passionierte Southpaws. Auch die Tatsache, dass damals noch kein großer Hersteller Produkte dieser Art anbot, trug zur Entscheidung bei, von nun an Mäuse für Linkshänder zu produzieren (Alles zu Hardware und Peripherie).
Dennoch sei es aus finanzieller Perspektive nie verantworten zu gewesen, diese „Nische einer Nische einer Nische“, wie Mitchell es bezeichnet, zu bedienen, was sicherlich einer der Hauptgründe dafür gewesen ist, die erste Iteration der Razer Naga Left Handed in 2017 einzustampfen. Dass Razer dieses bewusste Minusgeschäft zugunsten der Linkshänder nun trotzdem wieder ankurbelte, sei letztlich dem aktuellen Geschäftsführer Min-Liang Tan zu verdanken, der von Anfragen der Southpaw-Community über Facebook, Reddit und Co. so überwältigt wurde, dass er sich urplötzlich dazu entschied, grünes Licht für das Comeback der Maus zu geben.
Razer: Naga Left-Handed Edition im Überblick – Release, Preis und Spezifikationen
Das Team hinter der Razer Naga Left-Handed Edition stellte jedoch einige Bedingungen. So wollte man den Linkshändern keine schlichte Kopie der Maus aus 2013 andrehen, sondern das Comeback so feiern wie es die Fans verdienen: Mit einer Maus auf dem technischen Stand von 2020. Um das zu erreichen und dabei die Ergonomie-Anforderungen der Zielgruppe nicht zu vernachlässigen, trat Razer über eine Facebook-Gruppe zur Naga Left-Handed-Edition in direkten Kontakt mit denen, die es am besten wissen müssten: Den Linkshändern selbst.
Mit einer schlichten Spiegelung der Rechtshänder-Fassung sei es nämlich nicht getan, betonte Chris Mitchell im Interview. Eine Linkshänder-Maus zu entwickeln ist weit komplexer – Maschinen müssen von Grund auf umgestellt werden, um die entsprechenden Teile zu produzieren, während die fertigen Mäuse all unsere strengen Qualitätschecks durchlaufen müssen, mit denen wir auch jede herkömmliche Maus testen. Das Ergebnis: Updates in Sachen Sensor, Switches, dem Maus-Feed und vielen anderen Bereichen. Hier die Spezifikationen der neuen Razer Naga Left-Handed Edition im Überblick:
Technische Details – Razer Naga Left-Handed Edition | |
---|---|
Form Faktor | Linkshänder |
Sensor Typ | Optisch (5G) |
Auflösung | bis zu 20.000 DPI |
Abtastrate | 1000 Hz |
Beschleunigung | 50 G |
Abtastgeschwindigkeit | 650 IPS (Zoll pro Sekunde) |
Switches | Mechanisch |
Tastenlayout | 20 programmierbare Tasten |
Kabel | Razer Speedflex |
Belastung | 50 Millionen Klicks |
Maße | 119 mm (Länge) x 73 mm (Breite) x 43 mm (Höhe) |
Preis | 109,99€ |
Release | 13. August 2020 |
Auf die Frage, ob man mit der Left-Handed Edition nun auch die vielen Linkshänder ins Boot holen möchte, die bislang auf beidhändige Mäuse oder Rechtshänder-Produkte zurückgegriffen haben – denn davon gibt es seiner Aussage nach eine ganze Menge – antwortete Chris Mitchell zunächst mit einem verschmitzten Lächeln. Am Ende des Tages sei die Wahl der eigenen Maus immer eine subjektive Entscheidung. Mit der Maus wolle Razer also keine beihändigen Produkte ersetzen, sondern neue Möglichkeiten für Linkshänder eröffnen, abhängig von den eigenen Vorlieben.
Ob nach dem Release am 13. August 2020 auch eine Wireless-Variante der Razer Naga Left-Handed Edition folgt wie etwa bei der im August 2019 angekündigten kabellosen Razer Naga Epic, bleibt derweil abzuwarten. Auch zu den Update-Zyklen der Neuauflage konnte Chris Mitchell im Interview noch nicht allzu viel preisgeben. In der Vergangenheit mussten sich Linkshänder zumeist mit einer abgespeckten Version der aktuellen Maus-Generation begnügen. Ob sich daran zukünftig etwas ändert, blieb offen.
Razer: Nach Rückkehr der Naga Left-Handed Edition – Chris Mitchell fürchtet Hamsterkäufe
Trotz des furiosen Comebacks der Razer Naga Left-Handed Edition am 13. August 2020, übrigens der internationale Linkshändertag, bleiben jedoch einige Zweifel und offene Fragen der Community. Nachdem das Unternehmen sich in der Vergangenheit schon einmal kurzfristig dazu entschloss, die Produktion der beliebten Maus auf Eis zu legen, warum soll die Zielgruppe darauf vertrauen, dass die Maus ab sofort dauerhaft erhältlich bleibt. Chris Mitchell gibt sich zuversichtlich und versichert „Wir werden die Produktion am Laufen halten, bis wir die Produkte upgraden bzw. verbessern müssen.“
Ergonomically designed for left-handed gamers, the community-requested Razer Naga Left-Handed Edition returns with our new Focus+ 20K DPI optical sensor and offers extended controls across 20 programmable buttons – Happy Left Handers Day: https://t.co/xo5VG5lbf1 pic.twitter.com/EPB0OzRn0Z
— R Λ Z Ξ R (@Razer) August 13, 2020
Einzige Sorge des Head of Sales & Marketing im Bereich Core Peripherals, von Razer bleiben die sogenannten „Scalper“, quasi Hamsterkäufer, die das geringe Kontingent verfügbarer Mäuse nutzen, um sie in Massen einzukaufen und zu deutlich höheren Preisen wieder zu versetzen. Auch wenn sie dem Unternehmen im Grunde keinen Schaden zufügen, wendet sich Mitchell dennoch mahnend an die Scalper und setzt auf das Verständnis der Community, nur so viele Razer Naga Left-Handed zu kaufen, wie für den eigenen Bedarf unbedingt notwendig seien. Pro Bestellung soll deshalb nur eine begrenzte Anzahl von Mäusen geordert werden können.
Auf die abschließende Frage, ob Razer sich in Zukunft noch weiter in wohltätige Gefilde begeben wird, blieb uns Chris Mitchell schließlich eine Antwort schuldig. Verwunderlich, denn zum Start der Coronavirus-Pandemie entschied sich das Unternehmen, in die Produktion von Mund- und Nasenschutzen zu gehen. So stellte man der Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz eine Spende von 5.000 Masken Marke Razer zur Verfügung – jedoch ganz und gar ohne RGB-Beleuchtung.
Rubriklistenbild: © Razer
August 19, 2020 at 07:30AM
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Razer: Maus-Comeback sendet wichtige Botschaft und stärkt Rechte der Linkshänder - ingame.de
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