Chinas Einkaufstour in der deutschen Wirtschaft geht weiter. Die weltgrößte Schiffsbaugruppe, die China State Shipbuilding Corp. (CSSC), steht kurz vor der Übernahme des traditionsreichen Schiffsausrüsters Rheinhold & Mahla (R&M). Das 1887 gegründete Unternehmen mit Sitz in Hamburg und Wismar gehört mit 550 Beschäftigten und 137 Millionen Euro Umsatz zu den führenden Ausstattern von Kreuzfahrtschiffen, Fähren, aber auch Schiffen der deutschen Marine.
Nach Informationen von WELT AM SONNTAG wurde das Vorhaben soeben beim Bundeskartellamt angemeldet. Das deutsche Unternehmen hat beispielsweise die Innenausstattung mehrerer Aida-Kreuzfahrtschiffe übernommen.
Käufer ist eine Tochter der staatlichen CSSC-Gruppe aus Peking. Der chinesische Schiffsbaukonzern beschäftigt rund 310.000 Mitarbeiter. R&M gehört seit vier Jahren mehrheitlich einem Private-Equity-Fonds der Deutschen Beteiligungs AG. Sowohl der Finanzinvestor als auch das deutsche Unternehmen bestätigten das Vorhaben auf Anfrage.
Bei dem Schiffsinnenausstatter befinden sich derzeit wegen der Krise in der Kreuzfahrtbranche rund 20 Prozent der deutschen Belegschaft in Kurzarbeit. Mit dem Einstieg der Chinesen würden sich „weitere Optionen auf dem strukturell wachsenden chinesischen Markt“ ergeben, teilte R&M-Chef Thomas Töpfer mit. „Investitionsprojekte in Deutschland und China sind bereits in Planung.“
Obwohl die Bundesmarine zu den Auftraggebern von R&M zählt, ist für die geplante Transaktion eine Freigabe durch die Bundesregierung offenbar nicht notwendig. Es gebe lediglich eine Anzeigepflicht, hieß es. Die Bundesregierung hatte die Regeln für Auslandsfirmen, die Anteile an deutschen Unternehmen kaufen wollen, vor zwei Jahren deutlich verschärft.
Dieser Text ist aus der WELT AM SONNTAG. Wir liefern sie Ihnen gerne regelmäßig nach Hause.
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